Freitag, 24. August 2007

Gelassenheit

Wie sagte Thomas immer so schön während des Seminars? Geduld ist eine Tugend. Nicht nur Geduld. Auch Gelassenheit. Ihr findet, das ist so ziemlich eins wie das andere? Nicht so ganz, oder? Bei manchen Dingen braucht es Geduld - bei anderen Gelassenheit. Manchmal auch beides, das stimmt schon.

Ich bin gerade dabei, mich dem Thema "Gelassenheit" zu widmen. Anscheinend erfolgreich, denn Frauchen treibt es die eine oder andere Sorgenfalte auf die Stirn, dass ich eben "so gelassen" bin. Mich bringt momentan nur wenig aus der Fassung - das Wenige steht meistens in direktem Zusammenhang mit meiner Rudel-Genossin, mit der es einfach nicht immer einfach ist - oder mit meiner Ernährung. Aber sonst könnt ihr mit "San Spiko" oder auch "den heiligen Spike" nennen.

Seit ich gelassen bin, geht es mir viel besser. Ich habe viel weniger Stress. Ich rege mich nicht mehr so schnell auf. Ich habe viel mehr Energie und Motivation für das, was wirklich wichtig für mich ist.

Grund dafür ist sicher, dass ich jetzt weiß, wie das Leben läuft. Meistens planmäßig nach meinen Vorstellungen. Ich weiß, wann es sich lohnt zu nölen und wann nicht. Wann ich mit den Wimpern klimpern und leidend gucken muss und wann ich besser meine Klappe halte.

Vielleicht bin ich auch erwachsen geworden? Frauchen wohl nicht, der fehlt manchmal Geduld und öfter Gelassenheit. Gestern war ein Paradebeispiel. Da hat sie vor der verschlossenen Tür auf den Schlüsseldienst gewartet. Wie ich auch. Und wer war gelassen? Ich. Wer nicht? Sie. Sie war ziemlich ungelassen. Ich glaube, sie war kurz davor, die Tür einzutreten, was sie davon abhielt, darüber kann ich nur spekulieren. Aber da hätte ich mir etwas mehr Gelassenheit gewünscht. Sie kann es ja nicht ändern. Dass die Tür zu ist. Ihr ging es auch nicht schlecht dadurch. Ich habe ja mit ihr gewartet, obwohl ich besseres zu tun gehabt hätte.

Jetzt warte ich gelassen darauf, was der Tag noch bringt. Ich glaube, heute ist wieder Trainingstag. Und am Wochenende haben wir Programm und bald fahren wir in Urlaub. Hundegerecht gebucht selbstverständlich. Eigentlich habe ich entschieden. Frauchen hat mir 3 Sachen vorgeschlagen und bei "unserem" Haus habe ich immer Männchen gemacht und mich gefreut. Ist ja auch geil. Kein Zaun, im Ort herumlaufen können und gleich den Bach dahinter und ab in die Pampa Richtung See, Wald, Berg und Einkehrschwung. Nix voller Strand, Autofahren und viele Menschen. Das habe ich gut entschieden.

Ich hoffe nur, dass meine Gelassenheit nicht wie angedroht zum Tierarzt führt. Dann kriege ich noch eine Spritze, weil ich gelassen bin und mit vier Pfoten fest im Leben stehe. Man kann es den Weibern nie rechtmachen, oder?

Euer

Spike Gottschling

Montag, 13. August 2007

Männer an die Macht...

Ich muss mich mal auskotzen hier. Wenn nicht hier bei mir, wo denn dann? Ich habe schon versucht, im Web nach Selbsthilfegruppen für unterdrückte Hunde-Männer zu fahnden, aber es gibt aber auch garnichts zu diesem anscheinend heiklen Thema zu finden.

Nicht, dass hier jemand glaubt, ich hätte nicht an sich die Hosen an. Und wie ich die anhabe! Das lasse ich mir nicht nehmen. Ich bin ziemlich selbstbestimmt, nicht zuletzt deshalb, weil ich der Liebling der Chefin bin - und die hat die Zügel in der Hand (was Herrchen ab und an lauthals seufzend bedauert, näher kann ich mich hier nicht äußern, sonst... aber wer Details wissen will, möge einfach eine Email schicken, ja?).

Aber da gibt es eine Komponente in meinem Leben, unter der ich mehr als zu leiden habe. Die mich belastet. Die mir zu schaffen macht. Manchmal tut es sogar ziemlich weh. Und es bleiben Narben über.

Glaubt Ihr nicht?????

Ha! Dann versucht mal, hinter einem Stock herzukommen, wenn sich die Zähne der kleinen, feinen Madame in Deine Arschbacken graben!!! Diese fiese kleine Zickentusse kommt natürlich mit ihrem Popöchen nicht hinterher, wenn ich Gummi gebe. Kam sie noch nie. Muss man halt mal die Backen zusammenkneifen und die Beine in die Pfoten nehmen und Gas geben. Nein, dafür ist das Dämchen sich ja zu fein. Also steht sie mir im Weg rum und haut mir alles, was geht, irgendwo rein.

Derzeit habe ich wieder 3 aktuelle Verletzungen zu verzeichnen: Riss rechts am Hintern - Loch links am Hals - Riss links am Brustkorb.

Sonst noch Fragen???

Ich seh aus wie ein Jedi-Ritter, der sich am Lichtschwert verbrannt hat. Und das Schlimme ist, dass diese Wunden alle mit weißen Haaren ausheilen, und das natürlich auch mitten in meinen lackschwarzen Fellpartien. Wie sieht das denn aus? Und was sollen die Leute denken???

"Hey, cool, Kriegsveteran....."
"Nö, von meiner Tusse daheim überrannt worden..."

Alle Welt glaubt, dass Coco ein Schnuckelchen ist - ich sage Euch, es ist eine Bazille auf 4 Pfoten, die vor NICHTS zurückschreckt. Vor GARNICHTS!

Aber ich kriege Rückendeckung. Jetzt muss die Bazille sich hinlegen, wenn der Stock fliegt *ätsch*. Und gestern habe ich ihr mit Rückendeckung von Chef und Chefin den Arsch versohlt. Ahhhhhhhhhhhhhhhhhh, das tat gut.

Kann ich nur jedem Kerl empfehlen. Lasst es einfach mal raus. Haut auf den Putz bzw. auf die Weiber. Das ist sooooooooo befreiend und nimmt eine Last von den Schultern. Männer an die Macht - denn Männer machen die Welt! Also gehört sie auch uns (von Adam will ich hier garnicht erst anfangen).

Wer aber glaubt, dass sich meine imposante Schulterhöhe aufgrund der körperlichen Ausfälligkeit besagter Tusse gesenkt hat - Pech gehabt. Ich stehe weiter fest im Leben und zwar so, dass ich bequem die Essensangebote des Wohnzimmertisches checken kann ;o)

Euer
Spike Gottschling